Q2/2021 - NATO
Eröffnung der NATO-Cyberakademie, Oeiras/Portugal, 26. Mai 2021
Am 26. Mai 2021 eröffnete NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Anwesenheit des portugiesischen Ministerpräsidenten die neue NATO-Cyberakademie in Oeiras, Portugal. Diese neue Bildungseinrichtung, die der NATO Communications and Information Agency mit Sitz in Brüssel und Den Haag unterstellt ist, soll dem Führungspersonal aus den NATO-Ländern helfen, die Herausforderungen eines möglichen Cyberkrieges besser zu verstehen.
- Das Motto der Akademie lautet „Smart Training for Smart Defence“. Die Mission der Akademie ist „to manage, coordinate and deliver education and training services to NATO and the nations and internal staff in support of NATO strategic, operational and business objectives.“ Die Vision der NATO-Cyberakademie ist „to develop and deliver world-class C4ISR & Cyber Education and Training Services across the NATO enterprise“.
- NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte bei der Eröffnung, dass die NATO als erfolgreichstes Verteidigungsbündnis der Weltgeschichte immer mit der Zeit gegangen sei und auf neue technologische Herausforderungen die jeweils relevanten Antworten gefunden habe. [1] Die Einrichtung der NATO-Cyberakademie war bereits 2017 beschlossen wurden. Sie hat über 100 Angestellte und wird Außenstellen in Den Haag, Mons und Stavanger haben. Sie bietet drei Arten von Diensten an:
- Individual Training in the field of C4ISR and Cyber, on site at our new Academy facility in Oeiras or in our other locations, online or on-the-job.
- Collective Training and Exercise services, including support for the NATO Education Training Exercises & Evaluation (ETEE) software suite.
- Learning Innovation and Development services, to assist NATO and Nations in modernizing the methods and infrastructure related to training delivery.“ [2]
NATO-Gipfeltreffen, Brüssel, 15. Juni 2021
Am 15. Juni 2021 fand das jährliche NATO-Gipfeltreffen in Brüssel statt. Im Abschluss-Kommuniqué des Gipfels wird die Cyberstrategie der NATO, wie sie seit dem NATO-Gipfel 2016 in Warschau entwickelt wurde, bekräftigt. Das Kommuniqué unterstreicht, das Cyberbedrohungen und hybride Angriffe auf NATO-Staaten in den letzten Jahren zugenommen haben. Die Staats- und Regierungschefs bekräftigen, dass Artikel 5 des NATO-Vertrages, nachdem ein Angriff auf ein Land wie ein Angriff auf alle Länder zu betrachten ist und somit den kollektiven Verteidigungsfall auslöst, auch für Cyberangriffe gilt, allerdings auf einer Fall-zu-Fall-Basis. Als eine Bedrohung werden nicht nur verdeckte und hybride Angriffe gesehen, sondern auch Desinformationskampagnen, die die westliche Gesellschaft und ihre Institutionen unterminieren sollen. [3] Insbesondere Russland [4], aber auch China wird vorgeworfen, sich in die Angelegenheit der NATO-Staaten einzumischen. [5] Dies unterminiere die strategische Stabilität, verletze das Völkerrecht und stehe im Widerspruch zu einer auf Regeln basierten internationalen Ordnung („rules based international order“).