Q2/2019 - OECD
Ministerratstagung - Paris, 22. – 23. Mai 2019
Bei der jährlichen OECD-Ministerratstagung am 22. und 23. Mai 2019 in Paris standen Fragen der Digitalisierung im Zentrum. Im März 2019 hatte der „OECD Going Digital Summit“ mit der Ausarbeitung einer OECD-Empfehlung zur Entwicklung und Anwendung künstlicher Intelligenz die wesentliche Vorarbeit geleitet. Die Empfehlung wurde von der OECD-Ministerratstagung angenommen. Damit hat die OECD eine gewisse Führungsrolle bei der Schaffung politisch-rechtlicher Rahmenbedingungen für die Entwicklung künstlicher Intelligenz übernommen. Der Text der Empfehlung war in enger Abstimmung mit den G20-Staaten erarbeitet worden. Das nachfolgende G20-Gipfeltreffen Ende Juni 2019 in Osaka hat dieser OECD-Empfehlung voll inhaltlich zugestimmt.
OECD-Generalsekretär José Angel Gurria stellte in seiner Eröffnungsansprache die Digitalisierung als eines der zentralen Themen für die OECD heraus, verwies aber auch auf die Widersprüchlichkeit, da den Chancen auf der einen Seite auch erhebliche Risiken auf der anderen Seite gegenüber stünden, denen sich die OECD widmen müsse, um dafür zu sorgen, dass die Digitalisierung den Menschen mehr Nutzen als Schaden bring. Chancen gelte es zu maximieren, Risiken zu minimieren[1].
Das OECD-Programm „Going Digital“ geht jetzt in seine zweite Phase. Dort wird es neben der weiteren Entwicklung von künstlicher Intelligenz vor allem um eine globale Digitalsteuer, um die Rolle von Online-Plattformen und die nächste Generation von digitalen Innovationen gehen.