Q3/2019 - Brasilianische BRICS-Präsidentschaft
BRICS Institute of Future Networks, Shenzhen, 6. August 2019
Am 6. August 2019 wurde in Shenzhen die chinesische Filiale des „BRICS Institute of Future Networks“ eröffnet[1]. Die Gründung eines solchen BRICS-Instituts war von den BRICS-Kommunikationsministern unter der südafrikanischen BRICS-Präsidentschaft im Sommer 2018 grundsätzlich beschlossen worden[2].
Hauptaufgabe des Instituts soll sein, sich mit der Entwicklung von neuen Technologien, insbesondere mit dem Internet der Dinge, der Zukunft mobiler Kommunikation, Künstlicher Intelligenz, Autonomen Fahren, Informationssicherheit und 5G zu befassen.
Ursprünglich hatte sich Indien angeboten, das Institut aufzubauen. Diskutiert wurde aber auch ein dezentraler Aufbau mit Filialen in allen fünf BRICS-Ländern. Nachdem Indien Huawei und ZTE vom Aufbau des indischen 5G-Netzes ausgeschlossen hatte, hat die chinesische Regierung die Initiative ergriffen und als erstes der fünf BRICS-Länder eine Filiale des neuen Instituts eröffnet. Bei der Eröffnung sagte der chinesische Vizeminister für Industrie und Informationstechnologie, Zhaoxiong Chen, dass die chinesische Filiale nicht nur mit den anderen vier BRICS-Ländern, sondern auch mit allen anderen Entwicklungsländern eng zusammenarbeiten will, vor allen in den Bereichen Sicherheit, Künstliche Intelligenz und 5G. Auch ITU-Generalsekretär Houlin Zhao war bei der Eröffnung anwesend. Er verwies auf das Innovationspotential und die Marktmacht der fünf BRICS-Länder.
Die anderen vier BRICS Länder haben bislang keine nationalen Filialen des BRICS-Instituts errichtet. Unklar ist auch, wie Austausch und Koordinierung zwischen den einzelnen Filialen, so sie denn gegründet sind, organisiert werden und ob es ein gemeinsames Dach zwischen den Filialen geben soll.
Treffen zwischen SCO-Generalsekretär Vladimir Norov und Jack Ma, CEO von Alibaba, 26. August 2019
Der Generalsekretär der eng mit BRICS verbundenen Shanghai Cooperation Organisation (SCO), Vladimir Norov, traf sich am 26. August 2019 mit dem noch amtierenden CEO der chinesischen Internet-Plattform Alibaba, Jack Ma[3]. Jack Ma kündigte an, das Alibaba sich für eine Dynamisierung der Digitalisierung innerhalb und zwischen den SCO-Mitgliedsstaaten einsetzen will. Alibaba plane in den nächsten Jahren die Schaffung von 100 Millionen neuen Arbeitsplätzen und die Unterstützung von zehn Millionen neuer klein- und mittelständischer Unternehmen. Jack Ma verwies auf die 800 Millionen jungen Leute, die in den SCO-Mitgliedsländern lebten. Dies sein eine enorme Chance für die Zukunft der digitalen Wirtschaft. Eine Alibaba-Arbeitsgruppe soll in den nächsten Monaten zusammen mit dem SCO-Sekretariat ausloten, wie das vom SCO-Gipfeltreffen im Juni 2019 in Bischkek verabschiedete „Concept of Cooperation in the Field of Digitalisation and Information-Communication Technologies“ umgesetzt werden kann.