Q1/2019 - Global Commission on the Future of Work (ILO)

Genf, 22. Januar 2019

Am 22. Januar 2019 stellte die Ko-Vorsitzenden der „ILO Global Commission on the Future of Work“, der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven, und der südafrikanische Präsident Matamela Cyrill Ramaphosa, ihren Abschlussbericht vor. Die Kommission mit insgesamt 23 Mitgliedern, darunter der ehemalige Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Thorben Albrecht, war 2016 gebildet worden, um den 100. Jahrestag der ILO im Sommer 2019 vorzubereiten.

Der Bericht analysiert ausführlich die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und sieht in den kommenden, vor allem durch neue Technologie wie dem Internet getriebenen Entwicklungen ebenso große Chance wie Risiken. „There will be new jobs, but those who lose their jobs in this transition may be the least equipped to seize the new opportunities. Today`s skills will not match the jobs of tomorrow.“ Der Bericht weist auch auf den Widerspruch zwischen einer wachsenden jungen Bevölkerung in Entwicklungsländern und einer Überalterung der Bevölkerung in den entwickelten Ländern hin. Dies erzeuge neuen Sprengstoff für den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme.

Die Kommission stellt fest, dass die sich aus der Digitalisierung ergebenden Probleme nicht von selbst lösen werden, sondern eine aktive politische Gestaltung erfordern. Die Kommission schägt vor, auf einen neuen „Sozialvertrag“ vor (Reinvigorating the Social Contract) hinzuarbeiten, um würdevolle und nachhaltige Arbeit für alle zu schaffen. Dazu sei ein breiter sozialer Dialog zwischen Regierungen, Unternehmen und Arbeitnehmerschaft notwendig. Die ILO, als eine trilaterale Organisation konzipiert, sei gut gerüstet, um in diesem Dialog eine wesentliche Rolle zu spielen.

Der Bericht umfasst 78 Seiten. Die insgesamt zehn Empfehlungen sind in drei Abschnitten gegliedert und fordern größere Investitionen in „Peoples Capabilities“, „Institutions of Work“ und “Decent and Sustainable Work“[1]. Der Bericht dient als Grundlage für die im Sommer geplante ILO Vollversammlung zum 100. Gründungstages der ILO.

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Q1/2019ILO
  1. [1] Global Commission on the Future of Work: Work for a Brighter Future, International Lablour Organisation (ILO), Genf, 22.- Januar 2019, Executive Summary: Empfehlungen „1. Increasing investment in people’s capabilities i. A universal entitlement to lifelong learning that enables people toacquire skills and to reskill and upskill; ii.Stepping up investments in the institutions, policies and strategies that will support people through future of work transitions; iii. Implementing a transformative and measurable agenda for gender equality; iv. Providing universal social protection from birth to old age. 2. Increasing investment in the institutions of work; v. Establishing a Universal Labour Guarantee; vi. Expanding time sovereignty; vii. Ensuring collective representation of workers and employers through social dialogue as a public good, actively promoted through public policies; viii. Harnessing and managing technology for decent work, 3. Increasing investment in decent and sustainable work; ix. Incentives to promote investments in key areas for decent and sustainable work, x. Reshaping business incentive structures for longer-term investment approaches and exploring supplementary indicators of human development and well-being.“ Siehe: https://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---dgreports/---cabinet/documents/publication/wcms_662539.pdf