Q1/2019 - UNESCO
Paris, 4. März 2019
Konferenz „Principles for AI: Towards a Humanistic Approach?“
Auf einer hochrangigen Multistakeholder-Konferenz hat sich die UNESCO am 4. März 2019 mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandergesetzt. An der Konferenz nahmen über 300 Experten aus 100 Ländern teil. Im Zentrum der Konferenz stand die Frage, wie die von der UNESCO verfolgten ROAM-Prinzipien für Internet Universalität (ROAM steht für Rights, Openess, Access und Multistakeholderism) für die Entwicklung von Politiken zur künstlichen Intelligenz angewandt werden können.
UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay reklamierte in ihrer Eröffnungsansprache eine führende Rolle der UNESCO bei der weiteren politischen Diskussion zu KI. Das „S“ im Namen der UNESCO stehe für „Science“. Die UNESCO als Wissenschaftsorganisation hätte daher eine ursächliche, aus ihrem Verfassungsauftrag resultierende Pflicht, sich mit diesem Thema zu beschäftigen[1]. Für die UNESCO sei es insbesondere wichtig, das die Entwicklung und Anwendung künstlicher Intelligenz nicht zur Aushöhlung, sondern zur Stärkung der Menschenrechte beiträgt, insbesondere den Rechten auf Meinungsäußerungsfreiheit, Schutz der Privatsphäre und gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben.
José Ángel Gurría,Generalsekretär der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung),warb für eine enge Vernetzung der verschiedenen internationalen KI-Initiativen. Er bot der UNESCO eine enge Kooperation mit der OECD an und schlug vor, dies mit den kanadischen und französischen Aktivitäten im Rahmen der G7 sowie weiteren Expertengruppen, z.B. in der IEEE, zu verbinden. Er sprach sich dafür aus, dass IGF in Berlin 2019 als eine Plattform zur Fortsetzung der Diskussion zu nutzen[2].
In einem gesonderten Papier „Steering AI for Knowledge Societies“ hat die UNESCO detailliert aufgeschlüsselt, wie die ROAM-Prinzipien bei KI-Entwicklungen mit Leben erfüllt werden können. In einem Aktionsplan werden elf verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen. Das Papier und die Ergebnisse der Konferenz wurden am 21. März 2019 in Genf während der 40. Tagung des UN-Menschenrechtsrates vorgestellt[3].