Q1/2019 - Welthandelsorganisation (WTO)
Davos, 27. Januar 2019
76 Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) haben am 27. Januar 2019 in Davos eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, mit der sie den Beginn von separaten Verhandlungen für ein internationales Abkommen zum elektronischen Geschäftsverkehr ankündigen[1]. Bei der letzten WTO-Ministerkonferenz im Dezember 2017 in Buenos Aires war der Versuch, einen Konsensus für solche Verhandlungen zwischen allen 164 WTO-Mitgliedern herzustellen, gescheitert.
Die 76 Mitglieder argumentieren nun, dass der weiter rasant wachsende digitale Geschäftsverkehr stabile Rahmenbedingungen benötigt. Die momentane Situation mit ihrem „patchwork of rules“ (nationale, bilaterale oder regionale Abkommen) behindere einen globalen Datenhandel und schade sowohl den Produzenten als auch den Konsumenten, in entwickelten und Entwicklungsländern gleichermaßen. Ziel der jetzt angestrebten Verhandlungen sei ein universelles multilaterales Abkommen, das vor allem auch klein- und mittelständischen Unternehmen, die von stabilen und verlässlichen globalen Regularien abhängig sind, nutzen würde.
Die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström kommentierte die Erklärung wie folgt: „It is encouraging to see so many partners joining this important trade initiative. Electronic commerce is a reality in most corners of the world, so we owe it to our citizens and companies to provide a predictable, effective and safe online environment for trade. We look forward to working with all interested WTO members, flexibly and pragmatically, to create a truly comprehensive and ambitious set of rules [2]."
Die neuen Regeln sollten dabei die folgenden fünf Ziele verfolgen:
- improve consumers' trust in the on-line environment and combat spam,
- tackle barriers that prevent cross-border sales,
- guarantee validity of e-contracts and e-signatures,
- permanently ban customs duties on electronic transmissions,
- address forced data localisation requirements and forced disclosure of source code