Q1/2020 - OSZE, Roundtable „Künstliche Intelligenz und Meinungsäußerungsfreiheit“
Wien, 10. März 2020
Die OSZE hat ein neues Forschungsprojekt zum Thema „Künstliche Intelligenz und Meinungsäußerungsfreiheit“ gestartet. Das Projekt wird betreut vom OSZE-Repräsentanten für freie Medien, Harlem Désir. Als Auftakt fand am 10. März 2020 in Wien ein Rundtischgespräch statt, bei dem ein Arbeitspaper unter dem Titel: „Spotlight on Artificial Intelligence & Freedom of Expression“, diskutiert wurde[1]. Das Projekt will herausfinden, welchen Einfluss AI-basierte Algorithmen bezüglich der Bewertung von Informationsinhalten auf die Freiheit der Medien und das Recht auf freie Meinungsäußerung haben. Dabei geht es u.a. um die Rolle von Internet-Intermediären, sozialen Medien und „Information Gatekeepers“. Untersucht werden soll, wie Internet-Plattformen Informationsinhalte managen (Content Moderation), einschließlich der Löschung von Inhalten (Content Removal), wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz beim Informationsmanagement zur neuen Bedrohungen für die freie Meinungsäußerung wird (z.B. durch permanente Überwachung individueller Kommunikation) und welche Auswirkungen das hat auf Pluralismus und Vielfalt der Medien- und Meinungslandschaft. Das Arbeitspapier gibt neun Empfehlungen für weitere Untersuchungen[2]. Für Anfang Juli 2020 ist eine OSZE-Expertenkonferenz in Wien geplant.