Q1/2021 - Münchner Sicherheitskonferenz (MSC)
Virtuelle Sicherheitskonferenz, 18. Februar 2021
Am 18. Februar fand eine virtuelle Version der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) mit ausgewählten politischen Führungspersönlichkeiten statt. An der von Botschafter Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der MSC, geleiteten Veranstaltung nahmen u.a. teil: US-Präsident Joe Biden, UN-Generalsekretär António Guterres, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Boris Johnson, NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus und Bill Gates. Fast alle Redner hatten in ihren Statements auch Passagen, die sich mit Cybersicherheit und digitaler Zusammenarbeit auseinandersetzten.
EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen lud den amerikanischen Präsidenten Joe Biden ein, am von ihr vorgeschlagenen „Digital Economy Rulebook“ mitzuschreiben: „Today, I want to invite our American friends to join our initiatives. Together, we could create a digital economy rulebook that is valid worldwide. A set of rules based on our values: human rights and pluralism, inclusion and the protection of privacy[1].
Der britische Premierminister Boris Johnson kündigte an, dass das Vereinigte Königreich bei der Entwicklung seiner militärischen Strategie innerhalb der NATO vor allem auf neue Technologien und internetbasierte Waffensysteme setze: „Wir werden vorrangig in neue Technologien investieren, die die Kriegsführung revolutionieren werden – künstliche Intelligenz, Drohnen, Energiewaffen und vieles mehr – sodass wir Seite an Seite mit unseren Verbündeten stehen, um jedweden Gegner abzuwehren und den Frieden zu wahren.“[2]
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warb für einen breites Verständnis von „Sicherheit“. Militärische Sicherheit sei wichtig, wichtiger aber sei die Sicherheit von Gesellschaften. Dazu gehören nach seiner Ansicht auch sichere Kommunikationsverbindungen. Das schließe ein sicheres Internet, sichere Unterseekabel und sichere 5G-Netzwerke ein. Er sprach sich dafür aus, dass die NATO über neueste, auch internetbasierte Waffensysteme verfüge. Die NATO müsse aber ethische Standards für den Gebrauch dieser Waffensysteme entwickeln[3].
UN-Generalsekretär António Guterres kritisierte die täglich anwachsende Zahl von Cyberangriffen. Digitale Technologien sollten zum Fortschritt der Menschheit beitragen. Notwendig sei ein totales Verbot von internetbasierten autonomen Waffensystemen[4].