Q1/2021 - NATO
NATO-Außenministertreffen, März 2021
Beim Treffen der NATO-Außenminister am 23. und 24. März 2021 in Brüssel wurde auf die neuen Gefahren hybrider Kriegsführung und die Bedrohung durch Cyberangriffe verwiesen. „Assertive and authoritarian powers, and non-state actors, challenge the rules-based international order, including through hybrid and cyber threats, the malicious use of new technologies, as well as other asymmetric threats[1].“
Rede von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim SciencesPo Youth & Leaders Summit, 18. Januar 2021
Bei einer Diskussion anlässlich des „SciencesPo Youth & Leaders Summit“ der Paris School of International Affairs am 18. Januar 2021 äußerte sich NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ausführlich zum Thema „Cyber und NATO“[2]. Er bekräftigte den Beschluss der NATO, Cyber als einen eigenständigen militärischen Operationsraum zu betrachten. Er wiederholte, dass Artikel 5 des NATO-Vertrages – die Beistandsgarantie, derzufolge ein Angriff auf ein NATO-Mitglied als ein Angriff gegen alle NATO-Mitglieder zu werten ist – auch für den Cyberbereich gilt und betonte, dass eine Verteidigungsmaßnahme bei einer Cyberattacke sich nicht auf Cyberoperationen beschränken würde. Stoltenberg verwies auf die gewachsenen defensiven und offensiven Cyberkapazitäten der NATO, auf das NATO Cyber Operation Center und auf die regelmäßigen Cybermanöver, die die NATO seit geraumer Zeit durchführt, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Rede von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Center for International Security and Cooperation (CISAC) der Stanford University, 9. März 2021
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußerte sich bei einem Auftritt an der Stanford- Universität am 9. März 2021 zu den Herausforderungen hybrider Kriegsführung. Stoltenberg betonte, dass neue militärische Technologien stets mit Möglichkeiten und Risiken verbunden waren. „Every technology can be used in good ways or bad ways. That has been the case always, but in one way, even more so now, as we see so many new and disruptive technologies with enormous potential, both in a constructive but also in a destructive way.“ Die heutigen neuen und disruptiven Technologien wie künstliche Intelligenz, autonome Systeme, Big Data, Biotech, Gesichtserkennung und andere ändern die Natur des Krieges. Dies sei nicht einfach zu verstehen und die Konsequenzen seien noch nicht absehbar. „I think it’s hard to grasp, hard to understand, for good or for bad, how technologies are now changing the nature of any potential future conflict.“ Die NATO müsse auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, auch weil es mit China und Russland zwei Herausforderer gibt, die in diesen neuen technologischen Bereichen enorme Fortschritte gemacht haben[3].
Rede des stellvertretenden NATO-Generalsekretärs Mircea Geoană vor dem Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zu „Artificial Intelligence in a Digital Age“, 5. März 2021
In einer Rede vor dem Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zu „Artificial Intelligence in a Digital Age“ (AIDA-Ausschuss) hat sich am 5. März 2021 der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoană ausführlich zum Thema Cybersicherheit und künstliche Intelligenz (KI) geäußert[4]. KI verändere unser grundlegendes Verständnis von Sicherheit, einschließlich militärischer Sicherheit. Neu sei, das sogenannte „Dual-Use-Technologien“ nicht mehr primär im militärischen Sektor, sondern in der Privatwirtschaft entwickelt würden. Dies stelle das Militär vor neue Herausforderungen. Er verwies auf den Expertenbericht „NATO 2030“ und die von den NATO-Verteidigungsministern im Februar 2021 verabschiedete „Strategy on Emerging and Disruptive Technologies“[5].