Q2/2019 - Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Genf, 17. April 2019

Am 17. April 2019 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Empfehlung wie digitale Technologien genutzt werden können, um der Gesundheit von Patienten zu dienen und nationale Gesundheitssysteme effektiver zu organisieren (WHO Guideline on Digital Health Interventions)[1]. 2018 hatten die WHO-Vollversammlung eine Resolution zur Entwicklung einer globalen Strategie zum Thema digitale Gesundheit (Digital Health) verabschiedet. Die jetzt vorgelegten Empfehlungen sollen bei der nächsten WHO-Vollversammlung im Herbst 2020 verabschiedet werden.

  • WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte bei der Vorstellung der Empfehlungen, dass digitale Technologien einer modernen Medizin neue Möglichkeiten eröffneten, dass aber die damit verbundenen Probleme sorgsam diskutiert werden müssten. Telemedizin würde in vielen Teilen der Welt zu einer wesentlichen Verbesserung der medizinischen Versorgung beitragen können. Digitale Tools könnten Patienten helfen, ihre Therapien besser zu überwachen. All das müsse aber so organisiert werden, dass Patienten keinen Schaden nähmen, ihre Daten sicher und vor Missbrauch geschützt seien und sich keine Illusionen über die Möglichkeiten digitaler medizinischer Tools machten.
     
  • Digital Health is not a Silver Bullet“, sagte WHO-CIO Bernardo Mariano Jr. Es kann aber bestehende medizinische Versorgung ergänzen und effektiver gestalten. Notwendig sei auch, dass medizinische Personal auf die neuen Möglichkeiten vorzubereiten[2].
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WHOQ2/2019
  1. [2] WHO Guideline: recommendations on digital interventions for health system strengthening, Genf, 17. April 2019: „The key aim of this guideline is to present recommendations based on a critical evaluation of the evidence on emerging digital health interventions that are contributing to health system improvements, based on an assessment of the benefits, harms, acceptability, feasibility, resource use and equity considerations. This guideline urges readers to recognize that digital health interventions are not a substitute for functioning health systems, and that there are significant limitations to what digital health is able to address.“ Siehe: https://www.who.int/reproductivehealth/publications/digital-interventions-health-system-strengthening/en/