Q2/2020 - Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
Global Partnership on Artificial Intelligence (GPAI), 15. Juni 2020
Am 15. Juni 2020 vermeldete die OECD, dass sie das Sekretariat der neu gebildeten „Global Partnership on Artificial Intelligence (GPAI)“ aufbauen wird. Die Gründung der GPAI war von den Wissenschaftsministern der G7-Staaten bei ihrer virtuellen Konferenz im April 2020 beschlossen worden. Sie basiert auf den Vorarbeiten zum Thema künstliche Intelligenz, die während der kanadischen (2018) und der französischen (2019) G7-Präsidentschaft geleistet wurden. Die GPAI soll die globale Zusammenarbeit zum Thema künstliche Intelligenz fördern, Synergien erschließen, sich mit Data Governance und der Zukunft der Arbeit befassen sowie dazu beitragen, die Entwicklung und Anwendung künstlicher Intelligenz in Übereinstimmung mit demokratischen Werten und den Menschenrechten zu bringen. Die Partnerschaft basiert auf den OECD-Prinzipien zur künstlichen Intelligenz vom Mai 2019. Im Juni 2019 waren die „OECD Principles on Artificial Intelligence“ von den G20-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfeltreffen in Osaka unterstützt worden. Die GPAI wird von einem „Council“ und einem „Steering Committee“ geleitet werden. Es wird zwei „Center of Expertise“, in Montreal und in Paris, geben. Die offizielle Gründung der GPAI und die Konstituierung ihrer Leitungsorgane ist für den Herbst 2020 geplant[1]. In einem „Joint Statement“ haben sich neben den G7-Staaten auch Australien, Indien, Korea, Mexico, Neuseeland, Singapur und Slowenien der neuen Partnerschaft angeschlossen[2].
OECD-Generalsekretär Ángel Gurría zur Globalverhandlungen über die Digitalsteuer (BEPS), 18. Juni 2020
Seit 2018 finden unter dem Dach der OECD und der G20 Globalverhandlungen für die Einführung eines globalen Regimes für eine Digitalsteuer statt. An den unter dem Kürzel BEPS (Base Erosion and Profit Shifting) bekanntgewordenen Verhandlungen nehmen 137 Staaten teil. Die Verhandlungen sollen bis Ende 2020 abgeschlossen werden, um nationale Alleingänge zur Einführung von Digitalsteuern zu verhindern. Am 16. Juni 2020 hat US-Finanzminister Steven Mnuchin in einem Brief an die EU mitgeteilt, dass die US-Regierung sich nicht mehr an diesen Globalverhandlungen beteiligen wird[3]. OECD-Generalsekretär José Ángel Gurría hat daraufhin erklärt, dass ungeachtet des Auszuges der US-Regierung die Verhandlungen fortgesetzt werden[4].