Q2/2021 - Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
Bericht an den Ständigen OSZE-Rat, 13. Mai 2021
Die neue Direktorin des Wiener OSZE-Büros für freie Medien, Teresa Ribeiro, präsentierte am 13. Mai 2021 in Wien ihren regulären Halbjahresbericht vor dem Ständigen OSZE-Rat. In dem Bericht ging sie u.a. ausführlich auf Probleme im Online-Journalismus ein und machte auf eine Einschränkung für Informations- und Meinungsäußerungsfreiheit im Internet aufmerksam: [1]
- Teresa Ribeiro konstatierte eine Zunahme von Desinformationskampagnen im Internet. Solche Kampgenen verstießen gegen allgemein anerkannte journalistische Berufsstandards, verletzten das „Right to Know“ von Bürgern, unterminierten demokratische Prozesse und würden zu Hass und Gewalt anstacheln.
- Problematisch ist nach Ansicht von Teresa Ribeiro auch die Anwendung von Tools der künstlichen Intelligenz zur Kuratierung und Moderation von Informationsinhalten im Internet. Sie verwies auf das „#SAIFE-Project“ ihres Büros, das die Auswirkung von KI-basierten Instrumenten bei der Löschung von Inhalten in sozialen Netzwerken auf die Informations- und Meinungsfreiheit untersucht. „AI and other forms of automation increasingly shape and arbitrate information online, profoundly affecting how people access and share information. AI‐enabled tools curate and disseminate online content, often deployed by dominant private actors as part of highly complex and opaque systems, with little or no oversight. Thereby, AI significantly shapes the realization and future of freedom of expression and media pluralism“. Ribeiro kündigte die Veranstaltung einer Serie von Workshops und die Präsentation eines interaktiven Tools an, mit dem sich die Regierungen der OSZE-Staaten und andere Stakeholder über die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf Informations- und Meinungsäußerungsfreiheit informieren können. [2]