Q4/2019 - Freedom House
November 2019
Jahresbericht „Freedom on the Net: The Crisis of Social Media“
Der Jahresbericht von Freedom House über den Zustand der Internetfreiheit in der Welt stellt eine drastische Zunahme von Einschränkungen und Zensur im Internet fest. Von den rund vier Milliarden Internet-Nutzern lebten 71% in einem Land, in dem Bürger für das Posten von Inhalten im Internet eingesperrt oder verfolgt würden. In immer mehr Ländern würde der Zugang zu unterwünschten Inhalten aus politischen oder religiösen Gründen gesperrt, das Internet abgeschaltet oder mobile Kommunikationsnetzwerke blockiert. In vielen Ländern müssten Blogger um ihr Leben fürchten. Der bereits im Vorjahr festgestellte Trend eines weltweit wachsenden autoritären Umgangs mit dem Netz (digital authoritarianism) hätte sich im letzten Jahr weiter verfestigt. Die sozialen Netzwerke, einst ein Instrument zum freien Austausch von Informationen, Ideen und Meinungen, würden zunehmend zu Plattformen eines gefährliche Illiberalismus (While social media have at times served as a level playing field for civic discussion, they are now tilting dangerously toward illiberalism). In drei Komplexen – Sicherung von Wahlen, Vermeidung von Überwachung in sozialen Netzwerken und Schutz der Internet-Freiheit – gibt der Bericht insgesamt 14 Empfehlungen an Regierungen, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft, wie die Freiheit im Internet erhalten und wieder ausgebaut werden kann[1].