Q4/2019 - Web Summit

Der 2009 von Paddy Cosgrave, David Kelly and Daire Hickey gegründete „Web Summit“ hat sich – nachdem er 2017 von Dublin nach Lissabon umgezogen ist – zu einer der weltgrößten Internet-Konferenzen entwickelt. Der 2019er-Gipfel mobilisierte mehr als 70.000 Teilnehmer aus 160 Ländern. 1.200 Speaker traten bei über 200 Workshops auf. 2.500 Journalisten berichteten über die Konferenz^[1].  

Der Web Summit ist primär eine Veranstaltung der Internet-Wirtschaft und ein Treffpunkt von Start-ups und Venture-Kapitalisten. Eines der Highlights der Konferenz ist die jährliche „Web Summit PITCH Competition“ für den sich 2019 rund 300 Start-ups qualifizierten. Zu den Sponsoren des Web Summit gehören zahlreiche Fortune 500 Unternehmen wie u.a. Google, Amazon, Cisco Systems, Microsoft, T-Mobile, Mercedes-Benz, BMW, DHL, IBM, SAP, Accenture, IKEA, Samsung, KPMG, Dell Technologies, Siemens, Volkswagen, L'Oréal, Xerox, Booking.com und andere.

Zunehmend werden auf dem Web Summit auch politische Themen wie digitaler Handel, Digitalsteuer oder Cybersicherheit in das Programm aufgenommen. Die Konferenz wird von der Europäische Kommission unterstützt. Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Europäische Kommission und zuständig für Digitalpolitik, ist ein Dauergast beim Lissaboner Web Summit. Keynote Speaker 2019 war der per Video zugeschaltete Edward Snowden. Zu den Rednern zählten u.a. EU-Kommissar Michel Barnier, der ehemalige britische Premierminister Tony Blair, Brad Smith, CEO von Microsoft, Guo Ping, Chairman von Huawei, Katherine Maher, CEO von Wikipedia und andere, einschließlich Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko.

Konkrete Ergebnisse produziert der Web Summit nicht. Auch Einflüsse auf politische Prozesse im globalen Internet Governance System sind schwer messbar. Nachdem die portugiesische Regierung angekündigt hat, das EXPO-Gelände in Lissabon für 11 Millionen € zu erweitern, wird der Web Summit die nächsten zehn Jahre in Portugal bleiben.