Q4/2019 - Welthandelsorganisation (WTO)
WTO Council, Genf, 9. – 10. Dezember 2019
Am 10. Dezember 2019 entschied der WTO Council, das seit 1998 existierende Moratorium zur Nicht-Besteuerung von eCommerce-Transaktionen, erneut zu verlängern. Die Verlängerung gilt jedoch nur bis zum 11. Juni 2020. Dann findet die 12. WTO-Ministerkonferenz in Nursultan/Kasachstan statt. Das Moratorium wird seit Jahren vor allem von Entwicklungsländern kritisiert. Nach ihrer Ansicht gehen ihnen durch das Moratorium Einnahmen aus dem digitalen Handel in Millionenhöhe verloren. Die laufenden Verhandlungen – einschließlich der, die nach dem G20-Gipfeltreffen im Juni 2019 unter dem Titel „Osaka Track“ laufen – sollen bis dahin zügig weitergeführt werden[1]. Das Thema digitaler Handel und Digitalsteuer ist auch eine der Prioritäten der saudi-arabischen G20-Präsidentschaft für 2020.
WTO Blockchain Forum, Genf, 2. – 3. Dezember 2019
Am 2. Dezember 2019 organisierte die WTO ein „Global Trade and Blockchain Forum“. Der stellvertretende WTO Generaldirektor Yi Xiaozhun sagte zur Eröffnung, dass eine globale Politik zum Umgang mit dieser Technologie und eine größere Koordinierung zwischen allen betroffenen und involvierten Stakeholdern notwendig sei[2]. Blockchain-Technologie eröffne gerade für Entwicklungsländer viele neue Möglichkeiten. Es müsse aber verstanden werden, dass dies keine primär technische Frage sei, sondern eingebunden werden müsse in nationale Digitalisierungsstrategien und entsprechende Regularien. Daher seien „multi-stakeholder and cross-sectoral discussions“ notwendig, die die WTO nachhaltig unterstützen könnte.