Q4/2020 - CyberPeace Institut (CPI), Genf
Videokonferenz zum 1. Jahrestag, 2. Dezember 2020
Am 2. Dezember 2020 beging das CyberPeace Institut (CPI) in Genf seinen 1. Jahrestag mit einer Videokonferenz an der u.a. Catherine Adeya, World Wide Web Foundation; Nobelpreisträgerin Beatrice Fihn, International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, Fabrizio Hochschild, stellvertretender UN-Generalsekretär, Latha Reddy, Co-Chair der Global Commission on the Stability of Cyberspace und Brad Smith, Präsident von Microsoft teilnahmen. Die Kernbotschaft der Konferenz war, dass bei Cyberangriffen nicht „Geräte und Netzwerke“ Schaden nehmen, sondern Menschen. Das Eintreten für Cyberfrieden sei daher primär ein Eintreten für die Rechte der Menschen und für deren Sicherheit, Würde und Gleichheit[1].
Cybersicherheit als Menschenrecht, Artikel, 19. November 2020
Bereits am 19. November 2020 hatte Institutsdirektorin Marietje Schaake in einem gemeinsamen Aufsatz mit Philipp Reitinger, Präsident der “Global Cyber Alliance“ (GCA) gefordert, Cybersicherheit als ein fundamentales Menschenrecht zu sehen. In ihrem Artikel warnen Schaake und Reitinger vor digitalen „Nebeneffekten der Pandemie“. Für Kriminelle und feindliche Staaten sei die explosionsartige Digitalisierung im Gefolge von Homeoffice, Fernunterricht, Online-Shopping und Videokonferenzen eine Einladung, das schwächste Kettenglied in der Internet-Kommunikationskette als Einfallstor für Cyberangriffe zu nutzen. Cyberkriminalität hätte sich im 1. Halbjahr 2020 mehr als verdreifacht. Schuld seien u.a. die über Jahre verschleppten Investitionen der Anbieter von Internetdiensten in Cybersicherheit. Vor allem in Entwicklungsländern, wo Internet-Nutzung in den letzten zwei Jahren schneller gewachsen ist als Investitionen in Cybersicherheit, würden sich neue „Fenster der Verwundbarkeit“ auftun. Vor 20 Jahren hätten die G8-Staaten erklärt, es dürfe keine „Save Havens“ geben für diejenigen, die Informationstechnologien missbrauchten. Dieses Ziel sei weit verfehlt worden[2].