Q4/2020 - Global Internet Forum to Counter Terrorism (GIFCT)
Neue GIFCT-Mitglieder, 17. Dezember 2020
Mit der Aufnahme von Discord und MailChimp hat das GIFCT jetzt 13 Mitglieder. Neben den Gründungsmitgliedern Microsoft, YouTube, Facebook und Twitter sind das Amazon, Instagram, LinkedIn, Dropbox, WhatsApp, Pinterest und MEGA[1]. Ziel der „Tech Against Terrorism“ (TAT) Partnerschaft ist die zeitnahe Beseitigung von terroristischen Inhalten aus dem Internet. Viele Regierungen begrüßen die Aktivitäten von GIFCT. Zivilgesellschaftliche Organisationen – wie das „Center for Democracy and Technology“ (CDT) – haben auf die Zweischneidigkeit einer größeren Rolle von privaten Unternehmen bei der Moderation von Inhalten, einschließlich der Löschung von Postings, aufmerksam gemacht.
Das GIFCT ist auch die Dachorganisation für das „Global Network on Extremism and Technology (GNET)“, eine interdisziplinäre und unabhängige Forschungsplattform. Am 9. November 2020 wurde eine Studie von Bennett Clifford zum Missbrauch von sozialen Netzwerken durch extremistische Gruppen veröffentlicht (Migrationsdynamik: die Nutzung von Instant-Messaging-Anwendungen durch Extremisten). Die Studie untersucht wie dschihadistische und rechtsextreme Gruppen beliebte Instant-Messaging-Dienste nutzen und wie die Diensteanbieter mit Themen wie Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer, Sicherheit und Regulierung umgehen. Analysiert werden neben sechs Online-Messaging-Dienste (BCM, Gab Chat, Hoop Messenger, Riot.im, Rocket.Chat und TamTam) vor allem „Telegram“, das als „Lieblingsplattform“ der Dschihadisten im Internet bezeichnet wird. Regierungen betrachten „Telegram“ aufgrund seiner verschlüsselten Ende-zu-Ende-Kommunikation sowie Garantien für Anonymität als eine Schlüsselplattform für extremistische Gruppen. Die Studie empfiehlt aber für die Extremismus-Bekämpfung im Internet mehr einen merkmalorientierten und keinen plattformorientierten Ansatz[2].