Q4/2020 - Saudi-Arabische G20-Präsidentschaft
Virtuelles G20-Gipfeltreffen, 21. November 2020
Das virtuelle 2020er G20-Gipfeltreffen unter der saudischen Präsidentschaft fand am 21. November statt. Neben Reden der Staats- und Regierungschefs wurde eine „Riyad Leaders‘ Declaration“ verabschiedet. Ratifiziert wurden die von den G20-Fachministerkonferenzen im Lauf des Jahres verabschiedeten Dokumente, darunter auch die „G20 Digital Economy Ministers' Declaration“ vom 22. Juli 2020.
In der „Riyad Leaders‘ Declaration“ gibt es mehrere Abschnitte, die sich mit der digitalen Zusammenarbeit beschäftigen. Angesprochen wird das Thema digitaler Handel. Das von Japan beim G20-Gipfeltreffen in Kobe (2019) lancierte Projekt „Data Free Flow with Trust“ (DFFT) wird unterstützt, ohne es weiter zu konkretisieren. Auch in den anderen Bereichen wie Datenschutz, künstliche Intelligenz oder geistiges Eigentum geht die „Riyad Leaders‘ Declaration“ nicht über die Absprachen vorangegangener G20-Gipfeltreffen hinaus[1]. Zum Thema digitale Währung verweist die G20-Erklärung in Artikel 17 auf die Empfehlungen der „Financial Action Task Force“ (FATF)[2]. Hinsichtlich der Digitalsteuer wird in Artikel 20 die Erwartung ausgesprochen, dass die Ergebnisse der OECD/BEPS-Verhandlungen Mitte 2021 in Kraft treten können. In Artikel 19 wird ein „erschwinglicher Zugang zum Internet“ für Entwicklungsländer gefordert[3].
Am 1. Januar 2021 geht die G20-Präsidentschaft auf Italien über. Die italienische Präsidentschaft steht unter dem Motto „People, Planet, Prosperity“[4] und wird sich primär mit der Bewältigung der Folgen der Pandemie beschäftigen. Das G20-Gipfeltreffen ist für Ende Oktober 2021 in Rom geplant. Die G20-Digitalminister wollen sich Anfang August in Triest treffen, die Finanzminister, auf deren Tagesordnung das Thema „Digitalsteuer“ steht, Anfang Juli 2021 in Venedig.