Q4/2020 - US-amerikanische G7-Präsidentschaft
G7 Finanzminister, 13. Oktober 2020
Das letzte Quartal der US-amerikanischen G7-Präsidentschaft wurde überschattet von den Präsidentschaftswahlen in den USA. Im Grunde genommen kam der gesamte G7-Kooperationsmechanismus während dieser Zeit zum Erliegen. Selbst das mehrfach verschobene G7-Gipfeltreffen in Washington, das zwischenzeitlich auch als virtuelle Variante geplant wurde, wurde schließlich ganz abgesagt. Erstmalig seit 1975 gab es keine gemeinschaftliche Erklärung der Staats- und Regierungschefs der G7.
Als letztes Fachministertreffen unter der US-amerikanischen G7-Präsidentschaft fand am 13. Oktober 2020 die routinemäßige Sitzung der Finanzminister statt. In zwei Statements äußerten sich die Minister auch zu den Themen digitale Währung und Erpressungssoftware. Die Minister waren sich einig, keine digitale Währung zuzulassen, wenn sie nicht den regulatorischen Vorgaben der Regierungen entsprechen[1]. Als Risiken einer unabhängigen digitalen Währung werden insbesondere Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorismus (money laundering, terrorist financing, and proliferation financing/ML/TF/PF) gesehen. Hinsichtlich der Zunahme des Einsatzes von Erpressungssoftware (Ransomware) über das Internet, einschließlich von Attacken auf Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen, zeigen sich die Minister besorgt und fordern alle Staaten auf, die Standards der „Financial Action Task Force“ (FATF) umzusetzen[2].