Q2/2020 - US-amerikanische G7-Präsidentschaft
Absage G7-Gipfeltreffen
Das für den 23. und 24. Juni 2020 geplante jährliche G7-Gipfeltreffen in Camp David war zunächst als virtuelles Treffen annonciert wurde. Später sollte es doch noch als „reales Treffen“, aber in Washington D.C., stattfinden. Nachdem Bundeskanzlerin Merkel erklärt hatte, dass sie an einem solchen Treffen im Juni 2020 nicht persönlich teilnimmt, hatte US-Präsident Trump das Gipfeltreffen auf September 2020 verschoben, wobei er neben den G7-Staaten vier weitere Regierungen, darunter Russland und Indien, einladen wollte. Die irritierenden Vorschläge der US-amerikanischen G7-Präsidentschaft haben zu einer totalen Unübersichtlichkeit geführt, die alle in den letzten Jahren gewachsenen Mechanismen der G7 ̶ von G7-Ministerkonferenzen bis zu G7-Expertentagungen ̶ durcheinandergebracht haben. 2021 übernimmt Großbritannien die G7-Präsidentschaft.
Videokonferenz der G7-Minister für Wissenschaft und Technologie, 28. Mai 2020
Am 27. Mai 2020 fand eine Videokonferenz der G7-Minister für Wissenschaft und Technologie statt. Die Konferenz nahm eine Erklärung „A Shared Vision for Science and Technology in Responding to the Pandemic“ an.
In der Erklärung wird auf die besondere Rolle der Digitalisierung bei der Bewältigung der Covid-19 Krise eingegangen. Zugang zu Breitband sei in einer solchen Krise eine fundamentale Notwendigkeit für die Bürger. Vereinbart wurde ein intensiverer Austausch von Erfahrungen in Bereichen wie Homeoffice, Fernlernen, Telemedizin etc.
Eine neue „G7-Partnerschaft für künstliche Intelligenz“ (GPAI) soll, aufbauend auf den Ergebnissen der G7-Präsidentschaft von Kanada (2018) und Frankreich (2019), die Multistakeholder-Zusammenarbeit fördern, um neue KI-basierte Instrumente zur Bewältigung weltweiter Krisen zu entwickeln (Responsible and human-centric development and use of AI in a manner consistent with human rights, fundamental freedoms, and our shared democratic values). Das Sekretariat der GPAI soll von der OECD gestellt werden. Die GPAI soll aus zwei „Centers of Expertise“ (in Montreal und Paris) bestehen[1].
Am 17. Juni 2020 verabschiedeten die G7-Außenminister ein gemeinsames Statement zur Lage in Hongkong, in der das neue chinesische Sicherheitsgesetz kritisiert wird[2].
Videokonferenz der G7-Finanzminister, 19. Mai 2020
Am 19. Mai 2020 fand eine Videokonferenz der G7-Finanzminister statt. Die Diskussion endete ohne abschließende Verlautbarung. In einem „Readout“ des US-amerikanischen Finanzministers Steven Mnuchin wird lediglich gesagt, dass „nationale und internationale Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung in der Corona-Krise“ besprochen wurden. Hinweise auf die Diskussion zu den strittigen Fragen einer globalen Digitalsteuer oder der Zukunft des digitalen Handels enthält das Readout nicht[3].