Q2/2019 - Welthandelsorganisation (WTO)
Genf, 2. April 2019
Im Januar 2019 hatten am Rande des Weltwirtschaftsforum in Davos 78 WTO-Mitglieder in einer „Joint Initiative for eCommerce“ angekündigt, formelle Verhandlungen zu einer Rahmenrechtsregelung für eCommerce aufzunehmen. Im April 2019 fand eine erste informelle Sitzung in Genf statt, bei der es um Themen und Prioritäten für die zukünftigen Verhandlungen ging. Vom G20-Gipfeltreffen in Osaka Ende Juni 2019 bekamen diese WTO-Verhandlungen einen weiteren Schub. Dort hatten sich die Führer der 20 größten Industrienationen in der „G20 Osaka Declaration on the Digital Economy“ hinter die „Joint Initiative on eCommerce“ gestellt und das Prinzip „Data Free Flow with Trust“ als Leitlinie für diese Verhandlungen vereinbart (Osaka Track). WTO-Generalsekretär Roberto Azevêdo forderte auch die anderen WTO-Mitglieder auf, sich an diesen Verhandlungen zu beteiligen. Die 78 WTO-Mitglieder würden 90 Prozent des Welthandels repräsentieren. Man dürfe nicht zulassen, dass sich die digitale Welt fragmentiert.[1] Allerdings lehnten mit Indien, Südafrika und Indonesien drei G20-Länder den „Osaka Track“ ab.